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Rahmenvereinbarung zwischen Versuchszentrum Laimburg und Universität Innsbruck neu unterzeichnet

Am Donnerstag, 30.03.2017, wurde die Rahmenvereinbarung zur Kooperation zwischen dem Versuchszentrum Laimburg und der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck im Felsenkeller des Versuchszentrums Laimburg neu unterzeichnet.

Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung

Die Rahmenvereinbarung zwischen Versuchszentrum Laimburg und Leopold-Franzens-Universität Innsbruck wurde am 07.04.2011 geschlossen und regelt die Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen. Sie dient als Grundlage, um im Rahmen der geltenden gesetzlichen Bestimmungen eine Kooperation zwischen den beiden Institutionen in den Bereichen der Forschung, des Technologietransfers und der Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf- bzw. auszubauen. Die Vereinbarung hat eine Gültigkeit von drei Jahren und wurde am 30.03.2017 bereits zum zweiten Mal erneuert.

 

Unterstützung für die angewandte Forschung

Landwirtschafts-Landesrat Arnold Schuler unterstrich, dass das Versuchszentrum Laimburg mit seiner angewandten Forschung einen wichtigen Beitrag dazu leiste, dass landwirtschaftliche und lebensmittelverarbeitende Betriebe in Südtirol rentabel und nachhaltig arbeiten können. Um den Herausforderungen gerecht zu werden, sei das Versuchszentrum Laimburg reorganisiert worden und 2017 mit neuen Strukturen gestartet.   

Der Lebensmittelsektor mache einen großen Wandel durch, betonte Schuler, darum bestehe ein großer Forschungsbedarf zur Unterstützung der heimischen Betriebe. Es sei ein großes Anliegen der Südtiroler Landesregierung die Landwirtschaft im Berggebiet zu stärken, etwa im Rahmen des 2015 beschlossenen „Aktionsplans 2016–2022 für die Forschung und Ausbildung in den Bereichen Berglandwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften“, betonte Schuler. Durch den Aktionsplan kann das Versuchszentrum Laimburg seinen Forschungsbereich Berglandwirtschaft substanziell verstärken und seinen noch jungen Bereich Lebensmittelverarbeitung weiter ausbauen.

 

Glückliche Ergänzung

Freie Universität Bozen, Eurac und Versuchszentrum Laimburg seien klingende Namen, lobte der Rektor der Universität Innsbruck, Prof. Dr. Tilmann Märk, die Südtiroler Forschungslandschaft. Die Kooperation zwischen Universität Innsbruck und Versuchszentrum Laimburg sehe er als geglückte Ergänzung: Die Universität Innsbruck verfüge über eine gut ausgestattete Fakultät für Chemie, habe aber keine Spezialisierung im Bereich Landwirtschaft. Damit ergänzen sich die Grundlagenforschung der Universität und die angewandte Forschung, die das Versuchszentrum Laimburg in den Bereichen Landwirtschaft und Lebensmittelqualität erbringe, bestens.

 

Zahlreiche gemeinsame Projekte

„Wir haben in der Vergangenheit erfolgreich mit der Universität Innsbruck zusammengearbeitet und auch aktuell einige gemeinsame Forschungsprojekte laufen“, betonte Laimburg-Direktor Michael Oberhuber bei der Projektbegehung im Anschluss an die Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung.

Im Projekt OriginAlp, an dem Universität Innsbruck, Versuchszentrum Laimburg, Freie Universität Bozen, Südtiroler Sennereiverband und Agrarmarketing Tirol beteiligt waren, ging es um die Herkunfts- und Qualitätsanalyse regionaler Agrarprodukte der Alpen. Mithilfe verschiedener chemischer Methoden (Nah-Infrarotspektroskopie, Isotopenanalyse, nasschemische Analysen) wurden Qualität und Herkunft regionaler Lebensmittel bestimmt. Das Projekt wurde vom Interreg-IV-Programm Italien – Österreich gefördert und dauerte von 2011 bis 2014.

In einem weiteren Interreg-IV-Projekt, BioPhyTirol (2011–2014), gingen Universität Innsbruck und Versuchszentrum Laimburg der Frage nach, wie man Abbauprodukte des Blattgrüns nutzen kann, um frühzeitig den Befall von Obstbäumen und Weinreben mit schädlichen Mikroorganismen (Auslöser für  Pflanzenkrankheiten wie Apfeltriebsucht und Steinobstvergilbung) festzustellen zu können.

Im Januar 2017 gestartet ist das Interreg-V-A-Projekt AppleCare, an dem neben dem Versuchszentrum Laimburg und der Universität Innsbruck auch der Südtiroler Sanitätsbetrieb und die Medizinische Universität Innsbruck beteiligt sind. Ziel des auf drei Jahre ausgelegten Projekts ist es, eine Immuntherapie gegen die Birkenpollenallergie zu entwickeln, die auf der strukturellen Ähnlichkeit des Birkenpollenallergens und des nahe verwandten Apfelallergens basiert. Die Forscher wollen  die Grundlagen dafür schaffen, dass die Birkenpollenallergie durch den Verzehr von Äpfeln therapiert werden kann.

 

Perspektive für Nachwuchswissenschaftler

Die nun neu unterzeichnete Rahmenvereinbarung ermöglicht es nicht nur, dass Wissenschaftler beider Institutionen an gemeinsamen Forschungsprojekten arbeiten. Auch der Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses gilt ein besonderes Augenmerk: Durch die Rahmenvereinbarung können etwa Studierende der Universität Innsbruck am Versuchszentrum Laimburg Forschung für wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten durchführen. Diese Möglichkeit kann Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforschern eine wichtige Perspektive für ihre fachliche Ausbildung und berufliche Entwicklung bieten. Die Chemikerin Daniela Eisenstecken beispielsweise hat am Versuchszentrum Laimburg am Projekt OriginAlp mitgearbeitet und im Rahmen dieses Projekts ihre Doktorarbeit zur Qualitätsanalyse und Prüfung der Echtheit von Lebensmitteln aus dem Alpenraum verfasst. Betreut wurde sie dabei von Prof. Mag. Dr. Christian Huck vom Institut für Analytische Chemie und Radiochemie der Universität Innsbruck sowie von Dr. Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg. Inzwischen arbeitet Daniela Eisenstecken nach erfolgreicher Absolvierung eines Wettbewerbs als Chemie-Expertin im Labor für Aromen und Metaboliten am Versuchszentrum Laimburg.

Das Versuchszentrum Laimburg

Das Versuchszentrum Laimburg ist die führende Forschungsinstitution für die Landwirtschaft und Lebensmittelqualität in Südtirol. Das Versuchszentrum Laimburg betreibt vor allem angewandte Forschung mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft zu steigern und die Qualität landwirtschaftlicher Produkte zu sichern. Über 200 Mitarbeiter arbeiten jährlich an rund 350 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, von Obst- und Weinbau bis hin zur Berglandwirtschaft. Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet.

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