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Landwirte unterstützen Apfeltriebsuchtforschung

Am gestrigen Dienstag Abend haben die Forscherinnen und Forscher des Versuchszentrums Laimburg jene Landwirte über die Projekte zur Apfeltriebsucht informiert, in deren Anlagen aktuell Erhebungen zu dieser Krankheit durchgeführt werden. Insgesamt rund 60 Landwirte sind der Einladung gefolgt und haben an der Veranstaltung mit anschließender Weinkost im Felsenkeller teilgenommen.

Warum tritt die Apfeltriebsucht im Burggrafenamt und unteren Vinschgau gehäuft auf? Wie löst der Erreger im Baum die Symptome aus? Und gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Überträgerinsekt und dem Typ des Krankheitserregers, den das Insekt überträgt? Diesen und anderen Fragen gehen die Forscherinnen und Forscher des Versuchszentrum Laimburg in Zusammenarbeit mit der Fondazione Edmund Mach in zwei groß angelegten Forschungsprojekten, nämlich APPL2.0 und APPLClust, am Versuchszentrum Laimburg derzeit nach. Insbesondere die Frage nach der gebietsweisen Häufung der Infektionen wird durch das auf fünf Jahre angelegte Forschungsprojekt APPLClust bearbeitet. „Wir haben ein Raster über das gesamte Südtiroler Obstbaugebiet gelegt und erfassen gezielt in ausgewählten Anlagen eine Fülle von Daten und Faktoren, darunter klimatische Daten ebenso wie der Landschaftskontext, Sortenspektrum, Kulturführung und Pflanzenschutzbehandlungen", erläutert die Projektleiterin Dr. Katrin Janik. Für das Projekt sind insgesamt rund 260 Anlagen von rund 160 Landwirten ausgewählt worden, in denen derzeit Erhebungen laufen.

Zusammenarbeit mit Landwirten
Gestern Abend haben die Forscherinnen und Forscher die beteiligten Landwirte über den Stand der Forschung informiert und sie über die laufenden und geplanten Erhebungen unterrichtet. Zugleich haben die Experten mit den Landwirten über ihre Fragen und Beobachtungen zu dieser Krankheit diskutiert.
Dr. Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg hat in seinem Grußwort aber vor übertriebenen Erwartungen gewarnt. Es werde trotz der umfangreichen Forschungen des Versuchszentrums Laimburg und seiner Partnerinstitute in den nächsten Jahren kein Gegenmittel gegen die Krankheit geben. Denn aufgrund der regionalen Begrenztheit der Krankheit werde bisher nur an wenigen Instituten dazu geforscht. Ein Ziel der Forscher ist es auch die laufenden Arbeiten international zu präsentieren, um ein Bewusstsein für die Wichtigkeit der Erkrankung zu erhöhen und dadurch weitere Forschungsinstitute für die Arbeit an der Apfeltriebsucht zu gewinnen. Unsere laufende Forschung zielt darauf ab, weitere Kenntnisse über diese Krankheit und ihre Übertragung zu gewinnen. Auf dieser Grundlage können wir zusammen mit den Beratungsorganisationen Strategien entwickeln, um mit dieser Krankheit leben zu können."
Der Direktor des Versuchszentrums hat sich bei den Landwirten für ihre Unterstützung der Forschung bedankt und im Anschluss an die Projektvorstellung zu einer Weinkost in den Felsenkeller eingeladen.

Investitionen in die Forschung zur Apfeltriebsucht
Die Schwerpunktprojekte zur Apfeltriebsucht am Versuchszentrum Laimburg werden in enger Zusammenarbeit mit der Südtiroler Obstwirtschaft und dem Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau entwickelt und durchgeführt, wobei die Südtiroler Obstwirtschaft rund ein Drittel zur Finanzierung der Forschungsprojekte beiträgt. Ein weiteres Drittel wird von der Abteilung Landwirtschaft finanziert. Weitere Projektfinanzierer sind die Abteilung Innovation, Forschung,
Entwicklung und Genossenschaft sowie das Versuchszentrum Laimburg selbst. Bereits bis 2011 sind 1,5 Millionen Euro in Forschungsprojekte zum Schwerpunkt Besenwuchs geflossen. Von 2012 bis 2018 werden weitere 3,45 Millionen Euro für Schwerpunktprojekte zur Erforschung des Besenwuchses eingesetzt.

Das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg
Das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg versteht sich als führende Forschungsinstitution für die Landwirtschaft und Lebensmittelqualität in Südtirol. Das Versuchszentrum Laimburg betreibt vor allem angewandte Forschung mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft zu steigern und die Qualität landwirtschaftlicher Produkte zu sichern.
Über 200 Mitarbeiter arbeiten jährlich an rund 350 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, von Obst- und Weinbau bis hin zur Berglandwirtschaft. Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet.

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