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Gemüsebautagung: Laimburg prüft Gemüsesorten im Freiland

Bei der Gemüsebautagung am heutigen 1. März in der Fachschule Salern (Vahrn) hat Dr. Markus Hauser vom Versuchszentrum Laimburg über die Sortenversuche des insbesondere im Vinschgau wichtigen Blumenkohls berichtet und erste viel versprechende Ergebnisse von Anbauversuchen mit Artischocken präsentiert.

Der Gemüseanbau ist mittlerweile zu einer interessanten Nische für die Südtiroler Landwirtschaft geworden. Neben der Saatkartoffel hat sich auch der Blumenkohl aus heimischer Produktion einen guten Namen gemacht. Mitverantwortlich für diese Erfolge sind die Sorten- und Anbauversuche, die das Versuchszentrum Laimburg seit den 70er Jahren in Eyrs im Vinschgau durchführt.

Sortenprüfung durch Versuchszentrum Laimburg im Vinschgau
„Wir testen jedes Jahr allein 20 bis 25 verschiedene Sorten Blumenkohl für den Früh- bis Spätanbau auf quantitative und qualitative Kriterien wie Ertrag, Kopfform, Farbe, Festigkeit und Körnung und ermitteln die geeignetsten Sorten für die jeweilige Anbauperiode. Anhand der Ergebnisse erstellen wir eine Sortenliste für die Genossenschaften und Bauern und sprechen unsere Sortenempfehlungen aus“, erklärt Dr. Markus Hauser, der die Anbauversuche in Eyrs leitet. In der Regel werden die Sorten drei Jahre auf Herz und Nieren geprüft, ehe eine Empfehlung ausgesprochen werden kann.
Die Bauern und Genossenschaften können auf die Empfehlungen des Versuchszentrum Laimburg zugreifen und verfügen dadurch über umfassende Informationen, welche die Auswahl der Sorten erleichtern und zugleich das Anbaurisiko reduzieren. Nicht zuletzt profitieren alle Anbauer von Erfahrungen im Anbau der Kulturen sowie von Erkenntnissen zum Schutz vor Schädlingen und Krankheiten. Das Versuchszentrum Laimburg entwickelt den Gemüseanbau als erfolgreiche Produktionsnische für die Südtiroler Landwirtschaft durch weitere Projekte wie das EU-Projekt Vegemont konsequent weiter.

Vegemont – Karte für Anbauflächen für Gemüsekulturen
Im Projekt Vegemont soll anhand eines mathematischen Modells eine Karte erstellt werden, die Gelände- und Klimadaten miteinander verknüpft. Auf dieser Grundlage soll versucht werden, Erntezeitpunkte für Gemüsekulturen an verschiedenen Standorten in Südtirol zu errechnen, die im praktischen Anbau geprüft werden. Die ersten Anbauversuche werden 2012 beginnen.

Versuchstätigkeit und viel versprechende Nischenprodukte: Artischocke
Weiters werden im Versuchsfeld in Eyrs alljährlich weitere 20 bis 25 Gemüsekulturen angebaut, darunter Karotten und Sellerie genauso wie Aubergine oder Zucchini. Im vergangenen Jahr wurde auf Anregung eines Brixner Unternehmens erstmals eine Frühsorte der Artischocke im Anbau getestet und hat viel versprechende Ergebnisse geliefert. Die Artischocke ist sicher keine typische Gemüsesorte für Südtirol, doch hat diese Sorte 2011 im Anbau positiv überrascht. „Die Artischocken reiften gut ab und wurden insbesondere von den Konsumenten gut angenommen“, sagt Hauser. Daher wird der Versuchsanbau 2012 fortgesetzt, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Sie könnte ein interessantes Nischenprodukt vor allem für Direktvermarkter werden, so der Experte.
Einen wichtigen Fixpunkt bildet nicht zuletzt der biologische Anbau. Schon seit 1995 werden in Eyrs auf zehn Prozent der Anbaufläche biologische Kulturen gezogen und getestet.

Gemüseproduktion in Südtirol
Gemüse wird in Südtirol laut Agrarbericht 2010 auf über 300 ha angebaut und rund 12.000 t Gemüse geerntet. Die wichtigsten Gemüsesorten dabei sind Saatkartoffel (6.000 t), gefolgt von Karfiol (2.650 t) Rote Rübe (2.350 t), Radicchio (435 t) und Salaten (166 t).

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