Molekular- und Mikrobiologie

Der Fachbereich Molekular- und Mikrobiologie umfasst das Labor für Molekularbiologie und das Labor für Lebensmittelmikrobiologie. Im Labor für Molekularbiologie werden verschiedene moderne Techniken genutzt, um Analysen auf DNA-, RNA- und Protein-Ebene durchzuführen. Dabei kommen unter anderem Methoden, wie qualitative und quantitative Polymerasekettenreaktion (PCR), Sequenz- und DNA-Fragmentgrößenanalysen und viele weitere molekularbiologische Methoden zum Einsatz. Im Labor für Lebensmittelmikrobiologie werden hauptsächlich Analysen zur Bestimmung von Mikroorganismen in Lebensmitteln durchgeführt. Dabei finden neben klassisch-mikrobiologischen auch moderne massenspektroskopische Methoden Anwendung. Die Analysen in beiden Labors werden sowohl zu Forschungszwecken eingesetzt als auch als Dienstleistung angeboten.

Der Fachbereich Molekular- und Mikrobiologie gliedert sich in folgende Arbeitsgruppen:

  • Funktionelle Genomik
  • Züchtungsgenomik
  • Lebensmittelmikrobiologie

 

Ansprechpartnerin

 


Das Hauptziel der funktionellen Genomik ist die Verknüpfung der Informationen aus dem Erbgut (Genom) mit der Funktion und dem Erscheinungsbild (Phänotyp) eines Organismus.
Die Ausprägung phänotypischer Merkmale basiert auf Umwelteinflüssen, genetischer Variation und Genregulation. Die funktionelle Genomik befasst sich daher mit der systematischen Analyse der Genexpression, Untersuchungen der Interaktionen von Genprodukten und deren Auswirkung auf verschiedene Eigenschaften des untersuchten Organismus. Dies dient dazu die Funktionen von Genen verschiedener Lebewesen (z.B. Pflanzen und Bakterien) zu charakterisieren.

 

Sammelband

Apfeltriebsucht: Aktueller Stand der Forschung

Katrin Janik, Dana Barthel, Tiziana Oppedisano, Gianfranco Anfora

Die Fondazione Edmund Mach und das Versuchszentrum Laimburg haben vor Kurzem einen umfassenden Sammelband herausgegeben, der sowohl interessierten Landwirten als auch Studierenden und Forschern einen wissenschaftlich fundierten Zugang zum Thema „Apfeltriebsucht“ ermöglicht. Mithilfe zahlreicher Verweise auf weiterführende Artikel und Primärliteratur können spezifische Sachverhalte vertieft werden.

Die Veröffentlichung kann hier kostenlos eingesehen und heruntergeladen werden.

 

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Aussehen, Geschmack, Inhaltsstoffe, Krankheitsanfälligkeiten und viele andere Eigenschaften von Äpfeln und Reben werden von Umweltbedingungen beeinflusst, sind aber zuallererst durch genetische Faktoren in den Erbanlagen, also dem Genom, festgeschrieben. Die Arbeitsgruppe Züchtungsgenomik beschäftigt sich mit diesen genetischen Faktoren und ermittelt, welche relevanten Unterschiede sie in verschiedenen Sorten aufweisen, welche Auswirkungen sie auf das Erscheinungsbild der Pflanze haben und wie sie weitervererbt werden. Das Erforschen definierter Regionen im Genom von Apfelbäumen und Rebstöcken gibt Auskunft über die Echtheit einer Sorte, über ihre Bestäubungskompatibilität mit anderen Sorten, über ihre Empfindlichkeit gegenüber Krankheitserregern und über die potentielle Qualität ihrer Äpfel und Trauben. Im Rahmen verschiedener Projekte werden die Grundlagen zur Beantwortung folgender und ähnlicher Fragestellungen geschaffen:

  • Welche Apfelsorten sind die idealen Pollenspender für meine Anlage?
  • Um welchen Apfelbaum handelt es sich in meinem Garten?
  • Welche Äpfel sind allergikerfreundlich und welche könnten zur Therapie einer Birkenpollenallergie eingesetzt werden?
  • Welche neugezüchteten Apfelsämlinge tragen mehrere Abwehrmechanismen gegen Schorf?
  • Entsprechen die Rebunterlagen in meiner Anlage ihrem Etikett?
  • Welche Rebsorte eignet sich für einen nachhaltigen Anbau am besten und wie kann die Qualität neuer PIWI-Weine gesteigert werden?

Der Einsatz definierter DNA-Tests und molekularer Marker gewährt eine zielorienterte Gestaltung des Laimburger Zuchtprogrammes zur Entwicklung neuer Sorten mit Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit. Durch die Entwicklung einer Datenbank mit über 1000 genetischen Profilen kann außerdem der Echtheitsnachweis von Sorten und Unterlagen für alle Interessierten angeboten werden.

 

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In diesem Labor wird der mikrobielle Status von Lebensmitteln charakterisiert. Die dabei angewandten Analysen basieren entweder auf der Erfassung und Quantifizierung eines bestimmten Mikroorganismus oder auf der Ermittlung der gesamten Keime in einem Lebensmittel. Das Labor verfügt über einschlägige Erfahrung in der Charakterisierung von Mikroorganismen in Wein, Bier und anderen fermentierten Getränken. Derzeit erfolgen die Analysen mittels klassischer mikrobiologischer Methoden und werden von massenspektroskopisch (MS) basierter Proteomik unterstützt. Von zentraler Bedeutung ist dabei die MALDI-TOF-Massenspektroskopie (Matrix-Assisted Laser Desorption Ionisation Time Of Flight). In Zukunft werden die angebotenen Analysen auch auf andere typische Südtiroler Produkte wie Obst, Fleisch, Milch und Käse ausgeweitet.

Öffnungszeiten: Mo – Fr: 8.30 – 12.00 und 14.00 – 16.00


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