Berglandwirtschaft

Die Berglandwirtschaft bildet die Lebensgrundlage für viele Bauernfamilien. Neben der Produktion von Lebensmitteln erfüllen diese die wichtige Aufgabe der Erhaltung des ländlichen Raums, welcher der Bevölkerung zur Erholung dient und eine wichtige Säule im heimischen Tourismus darstellt (Stichwort: Ökosystemdienstleistungen).
Der Fachbereich Berglandwirtschaft führt angewandte Forschung zu den vielseitigen Fragestellungen der Südtiroler Berglandwirtschaft durch.
Dazu gehören die Suche nach standortangepassten Sorten, die Optimierung der Bewirtschaftung verschiedener Kulturen (Wiesen, Weiden, Silomais) nach agronomischen und ökologischen Gesichtpunkten, die Entwicklung und Prüfung von Saatgutmischungen für das Grünland, aber auch die Sicherung der lokalen genetischen Ressourcen (Landsorten) im Getreidebereich.
Die klimatischen und ökologischen Nischen des Berggebietes mit seinen unterschiedlichen Vegetationsperioden bieten Raum für eine Vielfalt von Produkten und ermöglichen so die Nutzung von Marktnischen. Neue interdisziplinäre Projekte zielen darauf ab, wissenschaftliche Grundlagen für die Identifizierung und Nutzung dieser Nischen (Getreide, Gemüse) zu erarbeiten und regionale Kreisläufe zu aktivieren und unterstützen.

Um einfach, schnell und kostenlos die potentielle Qualität des eigenen Grundfutters zu schätzen, steht die Webseite von Projekt webGras zur Verfügung.

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Grünlandwirtschaft

In den Gebirgsregionen bietet das Grünland eine gesunde Futtergrundlage für die Tierhaltung, aber auch ein Reservoir für seltene Pflanzen- und Tierarten und Erholungsraum für den Menschen. Die Grünlandbewirtschaftung soll die Grundlage für eine standortangepasste, kreislauforientierte Grundfutterproduktion und eine tiergerechte Fütterung liefern.

  • Sortenprüfung von Futterpflanzen
  • Entwicklung und Prüfung von Dauerwiesen-Saatgutmischungen
  • Optimierung einer standortgerechten Kulturführung von Wiesen und Weiden
  • Ertrags- und Vegetationsdynamik
  • Düngung und Nährstoffbilanzierung
  • Schätzung der Futterqualität
  • Trockenschäden in Abhängigkeit der Bewirtschaftungsintensität
  • Vorbeugung und umweltschonende Bekämpfung von Unkräutern in Weiden
  • Optimierung des Tierbesatzes auf Almen
  • Untersuchung der Kosten der Futterproduktion im Berggebiet

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Viehwirtschaft

Die Milchwirtschaft ist der wichtigste Erwerbszweig in der Berglandwirtschaft. Eine artgerechte Haltung der Tiere und vor allem eine ausgewogene Fütterung sind die Voraussetzung für die Gesundheit der Kühe und die Erzeugung qualitativ hochwertiger Nahrungsmittel. Eine wichtige Rolle spielen dabei die hofeigenen Futtermittel. Der Sachbereich Viehwirtschaft liefert unverzichtbaren Fachinput zur Planung, Durchführung und Auswertung der Versuche über futterbauliche Themen.

  • Bedeutung verschiedener Verfahren der Grundfutterbereitung in der Fütterung der Milchkühe
  • Management und Behandlung von Wirtschaftsdüngern und Nährstoffbilanzierung
  • Sortenprüfung von Silomais

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Ackerbau

Der Ackerbau in Bergregionen ist nicht nur ein gestaltendes Landschaftselement, sondern liefert auch wertvolle Nahrungsmittel für den Menschen (Getreide), die eine interessante Produktionsnische im Zuerwerb darstellen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Landsorten: Eine systematische Sammlung soll die genetische Vielfalt der einheimischen Getreidesorten für die Zukunft erhalten. Parallel dazu werden ihre Eigenschaften erforscht, um neue Nutzungen für sie zu entwickeln und den Anbau dieser Kulturarten im Gebirge zu erhalten.

  • Sortenprüfung für Brotgetreide und Braugerste
  • Versuche zur Kulturführung
  • Systematische Sammlung heimischer Getreidelandsorten, ex situ-Sicherung (Genbank), phänotypische und agronomische Charakterisierung sowie Suche nach Nutzungsmöglichkeiten (regionale Produkte)
  • Netzwerkbildung zur Unterstützung lokaler Kreisläufe im Getreidebereich

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Kräuteranbau

Das Interesse an Arznei- und Gewürzpflanzen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Das drückt sich auch darin aus, dass sich der Kräuteranbau in den Mittelgebirgs- und Hochlagen Südtirols zu einem interessanten Neben- oder sogar Haupterwerb entwickeln konnte. Damit öffnen sich für einige Bergbauernhöfe neue Perspektiven, die zum wirtschaftlichen Überleben der Betriebe beitragen.

Ziel des Sachbereiches Alternativkulturen ist es, dem Anbauer das notwendige Fachwissen in Theorie und Praxis sowie neue Erkenntnisse im Arznei- und Gewürzpflanzenanbau zu vermitteln. Damit soll für den Südtiroler Kräuteranbau die Grundlage geschaffen werden, in einer biologischen Wirtschaftsweise Qualitätsprodukte zu erzeugen, die eine kontinuierliche Vermarktung erlauben und damit das Einkommen der Betriebe sichern. Voraussetzung für die Schaffung qualitativ hochwertiger Kräuterprodukte sind die geeignete Sorten- bzw. Standortwahl, die Auswahl geeigneter Anbautechniken sowie die fachgerechte Trocknung und Verarbeitung des Pflanzenmaterials.

  • Prüfung von Arznei- und Gewürzpflanzen im Hinblick auf die Anbaueignung in den Mittelgebirgs- und Hochlagen
  • Untersuchungen zur Qualität und zu den Inhaltsstoffen der Ernteprodukte
  • Untersuchungen zu Fragen der Anbautechnik, Kulturführung und Pflegemaßnahmen
  • Düngung und Pflanzenschutz im biologischen Kräuteranbau
  • Fachliche Beratung und Weiterbildung in der Kulturführung und Verarbeitung

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Das günstige Klima in den höheren Lagen ermöglicht vor allem im Sommer die Erzeugung hervorragender Gemüsequalitäten, die der Konsument zu schätzen weiß. Dies verschafft dem Freilandgemüsebau einen festen Platz in der Landwirtschaft Südtirols.

In praxisorientierten Versuchen werden laufend neue Sorten der  wichtigsten Gemüsekulturen geprüft. Dies ermöglicht die Anpassung an die laufenden Änderungen der Markterfordernisse. In der Kulturführung wird ein möglichst umweltschonender Anbau angestrebt, der  dem Konsumenten gesunde Produkte von hoher Qualität liefert.

  • Sortenversuche bei den in Südtirol wichtigen Gemüsearten
  • Versuche zur bedarfsgerechten Düngung
  • Untersuchungen zu Fragen der Anbautechnik, Kulturführung und Pflegemaßnahmen
  • Versuche zum biologischen Anbau von Gemüse
  • Fachliche Betreuung und Beratung von Genossenschaften und Praxisbetrieben

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